Was die Bibel über Heuchelei sagt – und warum sie heute wieder laut spricht
Heuchelei in Kirche und Diakonie hat viele Gesichter. Manchmal trägt sie ein frommes Lächeln, manchmal ein Amtssiegel. Ein weißes Gewand – und darunter: Machtgier, Angst und Leere.
In der Bibel ist Heuchelei kein Randthema. Keine charmante Charakterschwäche. Sondern eine der schärfsten Warnungen Jesu – ausgesprochen mit einer Klarheit, die bis heute trifft.
Heuchler – so nennt Jesus:
- Menschen, die Barmherzigkeit vorgaukeln – mit lauter Fanfare.
„Habt aber acht, dass ihr eure Gerechtigkeit nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden; ihr habt sonst keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel.“
(Matthäus 6,1) - Menschen, die laut beten – für Applaus, nicht aus Glauben.
„Sie stellen sich gern zum Gebet auf die Straßenecken, um gesehen zu werden.“
(Matthäus 6,5) - Menschen, die sich heilig geben – aber das Herz verschließen.
„Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit weg von mir.“
(Markus 7,6) - Menschen, die auf den Splitter im Auge ihres Nächsten zeigen – und den Balken im eigenen Auge ignorieren.
(Matthäus 7,5) - Menschen, die anderen schwere Lasten auferlegen – aber selbst keinen Finger rühren.
(Matthäus 23,4) - Menschen, die äußerlich glänzen – doch innerlich voller Unrat sind.
„Ihr seid wie getünchte Gräber: Außen schön, innen voller Totengebein.“ (Matthäus 23,27)
Jesus nennt das nicht nur falsch – er nennt es gefährlich. Denn Heuchelei schließt Menschen aus. Sie macht den Glauben zur Show und das Reich Gottes zu einem exklusiven Zirkel.
Und heute?
Heute sind die Masken moderner – aber die Muster dieselben.
Sie predigen Teilhabe, doch schweigen zu Missbrauch.
Werben tun sie laut mit christlichen Werten, doch lassen Betroffene alleine zurück.
Und sie schreiben Leitbilder von Nächstenliebe, doch üben Macht aus mit Schweigen, Strafe und Selbstinszenierung.
In Einrichtungen wie der 👉🏼 Stiftung Bethesda-St. Martin , unter dem Dach der 👉🏼 Diakonie RWL wurde jahrelang weggesehen.
Nicht einmal der gesetzlich vorgeschriebene Hinweis an Fachstellen erfolgte – selbst nach Aufdeckung sexualisierter Gewalt aus den eigenen Reihen. Geschweige denn irgendeine Unterstützung dem Opfer gegenüber.
Es sind nicht nur Einzelfälle. Es ist ein System, das gelernt hat, sich selbst zu schützen – und dabei vergessen hat, was Wahrheit kostet.
Fazit:
Heuchelei in Kirche und Diakonie ist nicht frommes Theater. Sie ist – damals wie heute – eine Absage an die Wahrheit.