📨 Die Antwort-Vermeidungs-Abteilung der Rheinwerkstatt

Ein menschliches Skelett sitzt auf einem blauen Stuhl vor einem Schild mit der Aufschrift ‚Wartezimmer für Antworten‘ – ein satirisches Bild für das langanhaltende Schweigen über Missbrauch in der Einrichtung Rheinwerkstatt Boppard

Ein Erfahrungsbericht über ausweichende Kommunikation, versäumte Verantwortung – und das große Schweigen danach.

→ Oder wie man in der Rheinwerkstatt Boppard mit sexualisierter Gewalt und institutionellem Wegschauen umgeht.

✍🏼 Anja hatte geschrieben. Klar, höflich, mit konkreten Fragen.
Sie bat den 👉🏼 Werkstattleiter der Rheinwerkstatt Boppard – Herrn Stamm – um Auskunft zu Vorfällen, die ihre Rehabilitationszeit in der Einrichtung prägten:
  • sexualisierte Übergriffe durch einen damaligen Mitarbeiter in Leitungsfunktion,
  • unterlassene Information über Hilfeangebote,
  • keine Mitteilung an die 👉🏼 FUVSSMeldestelle der Diakonie RWL, obwohl diese zwingend erfolgen hätte müssen,
  • keine Spur von dokumentierter Nachsorge,
  • und letztlich: ein Schweigen, das in Einrichtungen wie der Rheinwerkstatt längst zum Standard geworden scheint.
☝🏼 Was sie wollte:
Verständnis. Klärung. Einsicht. Vielleicht sogar eine gewisse Haltung.
👊🏼 Was sie bekam:
Ein Schreiben vom 12. Juni 2025, das man als Antwort bezeichnete – aber nicht so behandelte.

Keine Stellungnahme zu den Inhalten. Keine konkrete Bezugnahme. Kein Wort zu den Folgen der damaligen Ereignisse.

Kein Satz zur Frage, warum bei einem Skandal wie diesem – mit sexualisierter Gewalt durch Führungspersonal – nicht einmal die vorgeschriebene Fachstelle kontaktiert wurde.

Stattdessen: distanzierter Verweis auf die Vergangenheit, ausweichende Floskeln, und die Einladung zu einem erneuten Gespräch.

Ein Muster, das bekannt ist.

Denn während sich die Einrichtung in öffentlichen Broschüren als „wertschätzender Ort der Teilhabe“ beschreibt, bleibt der Umgang mit Betroffenen häufig:

  • funktional.
  • ausweichend.
  • und vor allem: schriftlich unnachvollziehbar.

So wird aus institutionellem Schweigen ein System – und aus Aufarbeitung ein leeres Wort. Und genau deshalb bestand Anja auf eine schriftliche Antwort.

Nicht, um zu provozieren. Sondern, um das Gesagte festzuhalten.

Denn die Vergangenheit hat gezeigt: Gespräche in der Rheinwerkstatt – sie finden statt, ja. Aber sie sind keine echten Dialoge. Oft wurden wir dort abgewertet, unterbrochen, nicht ernst genommen. Anliegen wurden relativiert – und dann vergessen.

Deshalb diesmal: kein Gespräch, sondern ein schriftlicher Versuch, sich Gehör zu verschaffen.

Doch auch dieser Versuch blieb unbeantwortet.

Keine Reaktion auf ihr letztes Schreiben. Keine postalische Antwort. Keine E-Mail. Kein Anruf. Nichts.

Was bleibt? – Eine Frage:
👇🏼 Ist Schweigen auch eine Form von Kommunikation? 🙊

Vielleicht.
👉🏼 Aber es ist keine, die trägt.
👉🏼 Keine, die anerkennt.
👉🏼 Und schon gar keine, die heilt.

Denn Schweigen schützt keine Betroffenen. Es schützt nur Strukturen. – Und manchmal wirkt es, als sei genau das die eigentliche Aufgabe geworden – besonders, wenn es um Skandale wie den bei Bethesda in Boppard geht.
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