Anscheinend sehr tief.
Ein Bild sagt mehr als tausend Ausreden – und in diesem Fall auch mehr als tausend nicht beantwortete E-Mails.Ein Mann im Anzug, die Stirn verkrampft, die Haltung entschlossen – bohrt sich mit einem Elektrowerkzeug ins eigene Knie.
→ Autsch? Nein: „Das ist ein ganz normaler struktureller Prozess“, würde er vermutlich sagen – und sich dabei ein paar Floskeln auf die Wunde pusten.
Willkommen bei der Rheinwerkstatt Boppard.
Willkommen in einem System, das lieber das eigene Bein durchlöchert, als Verantwortung zu übernehmen📂 Fallbeispiel: Akte Müselmulm
Müselmulm, bis Ende 2024 offiziell in der Rheinwerkstatt beschäftigt, bekommt plötzlich keinen Lohn mehr. Nicht einmal einen freundlichen Hinweis à la „Ups, Buchungsfehler“.Nein. Es herrscht Schweigen. Dann ein bisschen Rumeiern. Dann ein Brief vom Anwalt – zack, das Konto lebt wieder.
Doch nur kurz. Denn die Werkstatt denkt sich: „Warum einmal ins Knie bohren, wenn man auch zweimal treffen kann?“
Also: Wieder keine Zahlung. Und diesmal: eine E-Mail von Werkstattleiter Stamm höchstpersönlich.
💌 Die E-Mail des Grauens
Sie beginnt freundlich – wie alle Papierschnitte im System.💬 „Entgegen Ihrer Darstellung standen Sie der Rheinwerkstatt bereits seit Anfang 2024 nicht mehr zur Verfügung […]“
Es folgt: ein Feuerwerk aus Verdrehungen, Unterstellungen, plötzlicher Amnesie und einem krönenden Verbot, die Lohnabteilung noch direkt zu kontaktieren.Was bleibt? Ein Verdacht: Entweder kennt Herr Stamm seine eigene Aktenlage nicht – oder er hofft einfach, dass sein Gegenüber sie nicht kennt.
Spoiler: Sein Gegenüber kennt sie. Und antwortet.
🧾 Die Erwiderung: Präzision statt Provokation
In einer sachlich klaren, nachweisgestützten, beeindruckend strukturierten Antwort widerlegt Müselmulm jede einzelne Behauptung des Werkstattleiters.Mit Verweisen auf Schriftwechsel, ärztliche Atteste, Terminabsagen, Nachholanfragen, Widerspruchsbescheide, sogar Aussagen des Leistungsträgers.
🦵🏼 Wenn das Knie vorher nur gejuckt hat – jetzt ist es durch. Splitternd. Blutig. 🦴🩸
🤡 Dokumentierter Kontrollverlust
Das Besondere an diesem Vorgang ist nicht, dass sich ein System mal wieder nicht zuständig fühlt.Das Besondere ist: Es gibt eine E-Mail.
Und das ist neu. Denn normalerweise arbeitet man lieber mündlich. Gespräche, die nicht dokumentiert werden.
Man nennt das: “Präventive Vermeidung von Nachvollziehbarkeit”. Oder: „Verantwortung auf Lautlos“.
Doch hier liegt sie vor – die E-Mail, in der sich ein Leitungsmensch selbst demontiert. Weil jemand wie Müselmulm nicht locker gelassen hat. Weil Nachfragen nicht gleich Angriff sind – sondern Ausdruck von Würde.
🙊 Die Reaktion?
Ein Klassiker.
→ Keine.
→ Schweigen.
Versteinertes System.
📣 Was bleibt?
Was bleibt, ist ein Loch im Knie eines Systems, das schon lange wackelt. Was bleibt, ist ein Mensch, der sich wehrt – nicht aus Trotz, sondern aus Selbstachtung. Was bleibt, ist der Aufruf:
🩸 Schmerz ist ein Signal. Kein Störgeräusch.
🩸 Transparenz ist kein Angriff. Sondern Voraussetzung.
🩸 Satire ist kein Spott auf Einzelne. Sondern Schutz gegen Machtmissbrauch.