Dieser Satz ist wichtig.
Er erinnert uns – und er verpflichtet uns.
Wer die Zeit zwischen 1933 und 1945 kennt, weiß:
Die ersten Opfer der Nationalsozialisten waren Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen.
Sie wurden ausgeschlossen, weil man sie für „lebensunwert“ hielt.
Man sah sie als Belastung, als Kosten, als Gefahr.
Langsam wurde aus dem Ausschließen ein Entrechten –
und aus dem Entrechten wurde Morden.
Dieser Weg war möglich, weil viele Menschen geschwiegen haben.
Weil Sprache, Ämter und Gesetze die Gewalt gedeckt haben.
Auch heute sehen wir wieder:
Menschen werden gegeneinander ausgespielt.
Gruppen werden stigmatisiert.
Rechte Parteien reden wieder davon, wer „nützlich“ ist und wer nicht.

Aber Ausgrenzung beginnt nie mit Gewalt.
Sie beginnt mit Worten.
Mit Zustimmung.
Mit Gleichgültigkeit.
Inklusion ist deshalb kein „Luxus“.
Sie ist eine Lehre aus der Geschichte.
Ein Versprechen nach 1945:
- Nie wieder Ausgrenzung.
- Nie wieder Schweigen.
- Nie wieder Wegsehen.
Doch heute steht dieses Versprechen wieder auf der Probe.
Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen werden oft übergangen oder ignoriert –
nicht laut, sondern leise, durch Verwaltung, durch höfliche Worte, durch Desinteresse.
Aber auch das ist Ausgrenzung.
Wer Inklusion verweigert, gefährdet mehr als nur Teilhabe.
Er gefährdet unsere offene Gesellschaft.

Denn Inklusion ist kein Hilfsprojekt.
Sie ist ein Menschenrecht.
Und wer sie ablehnt, hat aus der Geschichte nichts gelernt.