⏳ Aufarbeitung braucht oft sehr viel Geduld

🧠 Dies ist ein Beitrag in Leichter Sprache. Die Sätze sind kurz. Die Wörter sind einfach. So können mehr Menschen den Inhalt verstehen.
Müselmulm-Vogel sitzt mit Heiligenschein auf einer Wolke in der „himmlischen Warteschleife“ – satirische Illustration zur Aufarbeitung sexualisierte Gewalt Diakonie.

Ein Bericht über die Diakonie und ihre Verantwortung

Manche Dinge dauern sehr lange.
Zum Beispiel: die Entstehung der Welt.
Oder die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt bei der Diakonie.

🧏🏼 Wir melden uns. – Die Diakonie antwortet sehr langsam.

Seit 3 Monaten bitten wir die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe um Hilfe.
Die Diakonie schreibt auf ihrer Internet-Seite:
„Einrichtungen übernehmen Verantwortung und klären Fälle von sexualisierter Gewalt auf.“

Wir schreiben der Diakonie, weil in der Rheinwerkstatt etwas Schlimmes passiert ist.
Aber die Rheinwerkstatt kümmert sich nicht darum.
Sie hat uns ignoriert.

Und so läuft es bisher:

  • Wir schreiben eine E-Mail.
  • Vielleicht liest sie jemand.
  • Wir warten.
  • Wir bekommen keine Antwort.
  • Wir schreiben nochmal.
  • Und manchmal – mit ganz viel Glück – bekommen wir eine kurze Bestätigung.

So sieht die Aufarbeitung bei der Diakonie aus:
Langsam, zäh – und ohne echtes Zuhören.

⏸️ Viel Geduld – keine Antwort

Manchmal braucht die Diakonie sehr lange, um zu antworten.
E-Mails bleiben wochenlang unbeantwortet.
Die Diakonie nennt das: „Sorgfalt“.
Für uns fühlt es sich an wie Schweigen.

Immer wenn wir denken:
Jetzt kommt Bewegung in den Fall –
passiert wieder nichts.
Es ist, als würde man absichtlich alles langsam machen.
So langsam, dass es schon wie eine besondere Regel wirkt.

✝️ Die Diakonie sagt: Wir kümmern uns – aber in Wirklichkeit passiert nichts

Auf der Internet-Seite der Diakonie steht:
„Alle Mitarbeitenden müssen alles tun,
damit niemand Gewalt oder Machtmissbrauch erlebt.“

Das klingt gut.
Aber unsere Erfahrung ist eine andere:

Unsere E-Mails verschwinden.
Unsere Fragen werden nicht beantwortet.
Unsere Hoffnung: Dass sich doch noch etwas bewegt.

Vielleicht ist das die neue Art der Aufarbeitung:

  • Betroffene schreiben und dokumentieren.
  • Die Einrichtung wartet ab.
  • Und am Ende wird gesagt: Das ist Beteiligung.

Die ForuM-Studie ist eine große Untersuchung.
Es geht um sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche und in der Diakonie.
Die Studie wurde am 25. Januar 2024 veröffentlicht.

🔎 Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Es gibt mindestens 2.225 Betroffene seit dem Jahr 1946.
  • Es gab mehr als 1.000 mutmaßliche Täter.
  • Oft hat die Kirche sich selbst geschützt – und nicht die Betroffenen.
  • Besonders gefährlich waren Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen oder Kinder und Jugendliche.
  • Die Studie sagt: Die Kirche und die Diakonie müssen besser aufklären und Betroffene mit einbeziehen.

📄 Mehr dazu kannst du hier lesen:
👇🏼 Bericht in schwerer Sprache

📚 Die ganze Studie findest du hier (in schwerer Sprache):
👉🏼 forum-studie.de

Was die Diakonie sagt – und was wirklich passiert

Was die Diakonie nach außen sagt:

„Wir arbeiten unabhängig, offen und mit den Menschen, die betroffen sind.“

Was wir erleben:

„Wenn wir nur lange genug schweigen, geht das Problem vielleicht von selbst weg.“

Aber wir sagen:

Wir haben weitergeschrieben.
Wir haben alles aufgeschrieben.
Und wir haben jetzt etwas, das keine Pressestelle verstecken kann:

📩 2. Mai 2025 – Erste E-Mail mit Beschwerde

Mathias schreibt an die Diakonie RWL.
Er berichtet von schlimmen Dingen in der Rheinwerkstatt Boppard – darunter auch sexualisierte Gewalt.

📩 5. Mai 2025 – Weiterleitung

Eine Frau aus der Schlichtungsstelle antwortet.
Sie sagt: Wir sind nicht zuständig – wir leiten es an die richtige Stelle weiter.

📩 22. Mai 2025 – Erste Nachfrage

Mathias fragt nach, weil er keine Antwort mehr bekommen hat.

📩 26. Mai 2025 – Bestätigung

Die Diakonie schreibt: Die E-Mail ist angekommen.
Wir melden uns bald.

📩 14. Juni 2025 – Zweite Nachfrage

Noch immer gibt es keine Antwort.
Mathias fragt: Wann bekommen wir eine Rückmeldung?

📩 16. Juni 2025 – Die E-Mail ist weg

Die Diakonie schreibt: Wir finden Ihre E-Mail nicht mehr. Bitte senden Sie sie noch einmal.

📩 27. Juni 2025 – Deutliche Antwort

Mathias schreibt noch einmal – deutlich, aber freundlich.
Er bittet zum dritten Mal um eine richtige Antwort.

📩 9. Juli 2025 – Neue Rückmeldung

Die Diakonie erklärt: Es gibt bald neue Regeln für Entschädigung (ab 2026).
Man will auch Kontakt zur Werkstatt aufnehmen – aber nur mit Erlaubnis.

📩 9. Juli 2025 – Erlaubnis gegeben

Mathias und Janina sagen: Ja, ihr dürft Kontakt zur Rheinwerkstatt aufnehmen.

📩 16. Juli 2025 – Kontakt zur Werkstatt

Die Diakonie schreibt: Wir haben die Werkstatt angeschrieben.
Wir melden uns, wenn es eine Antwort gibt.

📩 6. August 2025 – Neue Bitte

Die Diakonie sagt: Wir brauchen noch eine Unterschrift von Janina – handschriftlich.

📩 8. August 2025 – Unterschrift geschickt

Janina unterschreibt und schickt die Erklärung.

📩 27. August 2025 – Eingangsbestätigung

Die Diakonie schreibt uns, dass Janinas Erklärung angekommen ist.

⏳ Seit dem ersten Schreiben sind jetzt fast vier Monate vergangen.
Die Diakonie hat bis heute nicht gesagt, was sie zu unseren Vorwürfen meint.

Wenn die Kirche in schönen Broschüren mehr sagt als in ihren E-Mails, dann wird Aufarbeitung zur Warteschleife.

Diese Schilderung ist kein Angriff. Sie ist unser Bericht.
Wir haben diesen Weg mit Ernst, Geduld und offenem Herzen begonnen.

Und am Ende wünschen wir uns von der Diakonie keine neuen Versprechen – sondern nur eines: Verantwortung.

💬 Unser Schlusssatz

Wir lachen manchmal – damit wir nicht weinen.
Und wir schreiben alles auf – weil Schweigen nicht hilft.