🎭 Die große Gala der Selbstvermarktung

Karikatur eines Spendenschecks mit Aufschrift „Von: Bethesda – Für: Bethesda – 13.000 €“, ausgeleuchtet auf einer Bühne mit Mikrofon

Ein Benefiz-Abend für die Ewigkeit – und für Eric Fischer

Ein satirischer Rückblick von Müselmulm

🥂 Prolog – Was bleibt nach der Flut?

2021 überschwemmte die Flut das Ahrtal.

2023 überschwemmte eine Stiftung die Stadthalle Boppard – mit Schlager, Spotlights und einem großen Ziel: Sichtbarkeit.

Wessen Sichtbarkeit? – Die Frage stellen wir später. Erst einmal zur Show:

  

🎙️ Dramatis personae
  • Eric Fischer – Gruppenleiter, Organisator, Moderator, Ehrenbürger seiner eigenen Welt
  • Stiftung Bethesda – Gastgeberin mit Spendenbedarf und Sinn für christliche Werte, z. B.: „Dem Nächsten begegnen. Oder dir selbst, wenn der Nächste nicht zahlt.“
  • G.G. Anderson & Friends – musikalische Edelmetalle des deutschen Schlagers
  • Menschen mit Behinderung – anwesend, aber wie immer stummgeschaltet
  • Das Ahrtal – symbolisch erwähnt, praktisch unerreicht
 
🧾 Der Ablauf (rekonstruiert)

🕕 18:00 Uhr

Einlass, Apfelschorle, Eingangsrede:

„Die Idee zur Gala entstand auf dem Spatzenfest in Kastelruth.“ – Auch bekannt als der Hotspot für Flutopferhilfe.

 

🕣 19:30 Uhr

Bühne frei für Sanny, Julia, Hansy, Achim, Roman & Co.

Jeder verzichtete auf seine Gage – aber nicht auf den Applaus. Die Gelegenheit zur Selbstinszenierung? Wurde kollektiv ergriffen.

 

🕥 21:30 Uhr

Moderator Fischer berichtet live:

„Es geht ums Ahrtal. Und um unsere zwei beschädigten Einrichtungen…“

Aha! Da ist sie, die Wendung! – Der gute Zweck… sind wir selbst!

 

🕚 23:00 Uhr  

Hut ab!

Nicht vor dem Ahrtal, sondern vor der Stiftung.

13.000 Euro Reinerlös. – Später von Bethesda an… Bethesda übergeben.

 

🕑 02:10 Uhr

Fischer beendet den Abend, nachdem er ihn mehrfach selbst eröffnet hat.

📊 Der Reinerlös

Offiziell: Für das Ahrtal – Tatsächlich:

  → laut TV-Beitrag: „Unsere Einrichtungen im Ahrtal“

  → laut Jahresbericht: „Einrichtungen der Stiftung Bethesda“

 

Ergebnis:

Die Stiftung spendet an sich selbst – und lobt sich dafür öffentlich.

Wie man auch berichten kann

Während sich Bethesda in Szene setzte, ohne je ein Gesicht aus dem Ahrtal zu zeigen, hat die inklusive Redaktion andererseits vorgemacht, wie man mit Menschen statt über sie spricht.

In ihrem bewegenden Bericht erzählen Muriel Sievers und Nick Becker, was die Flutnacht wirklich bedeutete – und was bis heute fehlt: Schutz, Teilhabe, Ernsthaftigkeit.

Hier geht’s zur Reportage in einfacher Sprache: 

👉🏼 Vier Jahre nach der Flut – andererseits.org

Es ist keine Gedenkminute mit Musik. Es ist gelebte Aufarbeitung – von denen, die betroffen sind. So kann man auch berichten.

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